NEUE HARVARD-STUDIE
Information und Empfehlung für den Alltag
Ihr Image ist ungebrochen: Fruchtsäfte gelten nach wie vor als gesund, doch eine Harvard-Studie zeigt: Ein hoher Konsum der süßen Getränke kann das Diabetes-Risiko deutlich erhöhen. Im Gegensatz dazu soll der Verzehr von Obst die Erkrankungsgefahr stark reduzieren.
Täglich ein Glas Fruchtsaft zum Frühstück und der ernährungsbewusste Start in den Tag ist perfekt? Falsch gedacht. Dem süßen Getränk klebt immer noch das Image an, durch und durch gesund zu sein. Dabei sind Säfte viel schlechter als ihr Ruf.
Hoher Saftkonsum kann Diabetes-Risiko erhöhen
Eine Studie der Harvard School of Public Health kommt sogar zu dem Schluss, dass ein hoher Saftkonsum das Diabetes-Risiko erhöhen kann. Dagegen soll, wie die Studie, erschienen im British Medical Journal, erklärt, der erhöhte Verzehr von ganzen Früchten, insbesondere von Heidelbeeren, Trauben und Äpfeln, die Erkrankungsgefahr deutlich senken.
Die Ergebnisse der Forschungsarbeit basieren auf Daten, die die Harvard-Wissenschaftler zusammen mit einem internationalen Team in 24 Jahren gesammelt haben. Dabei sind Ernährungsgewohnheiten von knapp 188.000 Teilnehmern ausgewertet worden.
Eine signifikante Erkenntnis: Probanden, die mindestens zwei Portionen Früchte – wie Heidelbeeren, Trauben und Äpfel – pro Woche aßen, reduzierten ihr Risiko, an Diabetes vom Typ 2 zu erkranken um 23 Prozent im Vergleich zu denjenigen, die weniger als eine Portion Obst pro Monat zu sich nahmen. Im Gegensatz dazu erhöhte sich das Risiko bei den Teilnehmern, die eine oder mehrere Portionen Fruchtsaft pro Tag tranken, um 21 Prozent.
Saft lässt Blutzucker schnell ansteigen
Den Grund hierfür machen die Forscher in der veränderten Struktur von Fruchtsaft aus. Viele Ballaststoffe gehen auf dem Weg vom Obst zum Saft verloren. Der vermeintliche Gesundmacher passiert das Verdauungssystem fixer als die ballaststoffreichen Früchte und lässt den Blutzucker schnell ansteigen – hierin liegt der mögliche Schlüssel für ein erhöhtes Diabetes-Risiko.
Beim Pressen gehen wichtige Ballaststoffe verloren
Aufs Ganze gehen: Beim Auspressen der Früchte gehen wichtige Ballaststoffe verloren Deswegen sollte man lieber Obst am Stück genießen – als Saft trinken.
Smoothies – nicht gleichzusetzen mit frischem Obst
Smoothies deren Basis in der Regel aus Fruchtmark besteht, das je nach Rezept mit Säften gemischt wird – können frischen Früchten ebenfalls nicht den Rang ablaufen. Im Vergleich zu frischem Obst haben sie je nach Herstellungsverfahren einen geringeren Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen. Bei der Saft- und Konzentratproduktion verbleiben viele sekundäre Pflanzenstoffe sowie Ballaststoffe im Pressrückstand.
Quelle: Frankfurter Rundschau 22.10.2013
Empfehlungen für den Alltag
- Den Zuckergehalt von Säften wahr nehmen. Auf der Rückseite jeden Produktes gibt es eine Angabe der Kohlenhydratmenge und davon der Zuckermenge. Die Berechnungsmenge ist immer auf 100ml ausgerichtet. Beispiel: 40 g auf 100 ml bedeutet: Der Saft enthält 40% Zucker.
- Schritt für Schritt Säfte gegen Leitungswasser und ungesüßten Tee (Chai-, Früchte- und Kräuter-Mischungen) ersetzen. Tee auch kalt genießen mit einem Spritzer frisch gepresste Zitrone oder Orange und etwas Honig gesüßt!
- Beim Ausgehen und bei Festen: Saft oder Smoothies mit Wasser verdünnen und „schlückchenweise“ einspeicheln.
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